Network Marketing ist keine neue Erfindung.
In den Jahrzehnten des Bestehens dieser Vertriebsform sind viele Firmen gekommen und gegangen. Große Firmen mit Millionenumsätzen sind verschwunden, pompöse Neueinsteiger konnten ihre Versprechungen nicht halten und so manche „langweilige“ Firma bleibt seit Jahrzehnten unbeirrt am Markt.
Wir werfen in diesem Interview einen persönlichen Blick auf mehr als 25 Jahre Network-Geschichte und lernen den einen oder anderen spannenden Aspekt.
Frage: Hallo Sebastian. Bevor wir loslegen für die Menschen, die dich nicht kennen: wer bist du und was machst du?
Antwort:
Ich bin vor allen Dingen ein sehr neugieriger Mensch, der gerne Erfahrungen sammelt. Ich denke vieles durch und bin ein kreativer Problemlöser. Trotzdem bin auch ich nicht vor Irrtümern und Fehlschlägen gefeit; das macht unser Interview so spannend.
Ich bin 1983 geboren und damit nicht mehr ganz jung und habe seit 2001 Erfahrungen mit dem Network Marketing. Dazu gekommen bin ich, weil ein guter Freund mir einmal über einen gemeinsamen Bekannten gesagt hat „Ey, der Michael hat gesagt, wenn man Geld verdienen will, kann man über ihn Handyverträge verkaufen und so.“
Und so kam ich wie die Jungfrau zum Kinde und habe mich – ohne irgendwelches Hintergrundwissen – auf meine erste Network Firma eingelassen.
Frage: Das ist schon relativ lange her. Wer war diese erste Firma und warum hat es mit ihr nicht geklappt?
Antwort:
Ich hatte, wie gesagt, keine Ahnung von gar nichts und war einfach nur Feuer und Flamme. Auf einfache Art Geld verdienen? Und sich ein Team aufbauen und daran mitverdienen? Wo muss ich unterschreiben? Hier: bei net-com 2000.
net-com 2000 war damals eine deutsche Vorzeigefirma: jung, dynamisch, schnell wachsend (zu der Zeit setzte gerade der Handy-Boom ein – fast niemand hatte eines und fast jeder wollte eines), interessante Tarife für die Kunden und mit Mike Düring ein charmanter Firmengründer.
Die Zeichen standen also durchaus gut, nur hatte die Firma kein besonderes Alleinstellungsmerkmal, indem man nur Handyverträge verkauft. Der Markt wandelte sich schnell, neue Mitbewerber traten auf und auch net-com 2000 ließ sich neue Dinge einfallen: so gab es bald neue Produkte (das legendäre ITC – Infotainment Center), einen neuen Marketingplan und kurz darauf die Insolvenz.
Die genauen Hintergründe kenne ich nicht und der leidenschaftliche Junggründer Mike Düring hat hier sicherlich sehr interessante und auch schmerzliche Erfahrungen sammeln dürfen – aber auch wir als Partner, die Geld in Unterlagen und Produkte gesteckt hatten und jetzt auf dem Trockenen saßen. Ich mache Mike Düring an der Stelle ausdrücklich keinen Vorwurf, denn wir alle hätten sicherlich von einer stabilen Firma mehr profitiert. Aber im Leben geht eben nicht immer alles nach Plan.
Frage: Du hast erwähnt, ihr „saßt auf dem Trockenen“. Was heißt das? Hast du viel Geld hinein gesteckt und verloren? Was lernst du aus dem Ganzen?
Antwort:
Nun, ich war jung und hatte noch keinen Job. Mit dem Network habe ich während der Schulzeit angefangen. Ich hatte durch einen Nebenjob ein wenig Geld, aber ich habe damals den Führungskräften praktisch blind geglaubt und der Firma blind vertraut. Kleiner Hinweis: sollte man nicht tun.
In der Folge hatte ich mir nicht nur Werbemittel gekauft, sondern vor allen Dingen auch ein ITC. Das Gerät hat knapp 2.000 € gekostet und ich habe mir das Geld von meinen Eltern geliehen. Kein guter Schachzug. Geld sollte man im Besten Fall weder leihen noch verleihen. Nicht unter Freunden und nicht in der Familie.
Nachdem net-com 2000 damals Pleite ging war auch das Infotainment Center praktisch nicht mehr zu gebrauchen, weil der angeschlossene Service und die versprochenen Leistungen nicht mehr genutzt werden konnten. Teures Lehrgeld.
Eine der Lehren: egal, wie gut und interessant das Angebot ist – brauchst du es wirklich? Wirklich??
Frage: Also vorsichtig sein mit dem, was man ausgibt und den Führungskräften nicht alles glauben. Sonst noch eine Lehre?
Antwort:
Ja. Glücksritter sind keine guten Freunde oder Geschäftspartner. Was meine ich damit?
Mein Kumpel, der mir als allererstes etwas von Network erzählt hat, ist als mein Sponsor bei derselben Firma eingestiegen. Mit dem war alles super, ehrlich, aufrichtig und wir sind bis heute gute Freunde.
Aber es gibt auch die Sorte Menschen, die es sich einfach machen wollen, die nichts tun wollen und gerne möchten, dass andere für sie arbeiten, ohne dass sie einen Finger krumm machen müssen.
Da gab es einen solchen Glücksritter, Manuel, den ich über diese Network Firma kennengelernt hatte. Wir haben uns anfänglich angefreundet und überlegt, wie wir Menschen auf die Möglichkeit mit net-com 2000 ansprechen können oder einfach nur Handyverträge abschließen können. Das Internet war zu der Zeit damals sehr neu und es kam gerade einmal ISDN auf; die meisten Menschen hatten damals noch keinen Internetzugang und wir hatten auch gar nicht die Ideen, wie man über das Internet gezielt Menschen erreichen könnte.
Also machten wir etwas anderes. Zum einen druckten wir Flyer, die verteilt werden sollten. Aber Manuel kümmerte sich nicht. Er rechnete immer nur durch, wie viel Geld er verdienen wird, wenn x% der Leute, die den Flyer bekommen, einen Vertrag abschließen werden.
Und zum anderen buchten wir Standfläche in der Innenstadt an einem Tag. Um dort auf dem Markt möglichst vielen Leuten in einem Gespräch in einem kleinen Pavillon die tollen Handyverträge anbieten zu können, die wir hatten.
Wobei – die Standfläche hatte ich gebucht und bezahlt, mich um das Material gekümmert und alles in die Wege geleitet, nur um dann festzustellen:
- an dem Tag war kein Markttag. Wir waren also ein einzelner, ziemlich verlottert aussehender Stand in der Innenstadt.
- Manuel kam nicht, um wie abgemacht zu helfen, bzw. mitzuarbeiten.
- und ich bin kein extrovertierter Mensch. Ich gehe also nicht einfach so auf fremde Menschen zu und spreche sie an.
Manuel hatte zugesagt, sich an den Kosten zu beteiligen, aber ich war jung und naiv und hatte mir auch nichts schriftlich geben lassen. Wie sich später herausstellte, hatte Manuel aber auch kein Geld und wollte seinen Anteil am Stand von den abgeschlossenen Handyverträgen bezahlen.
Das mag wie eine Geschichte offensichtlicher Dummheit klingen (und ist sie auch), aber es zeigt: wenn du etwas neues anfängst: sei sehr vorsichtig. Frag deine Freunde, Eltern oder dein Umfeld. Lass dir sagen und zeigen, wo Fallstricke sind.
Häufig sind Menschen, die neu mit etwas arbeiten, ein wenig engstirnig. Aber nicht jeder, der etwas kritisches zu einer neuen Arbeit – oder Geschäftsgelegenheit – sagt, meint es schlecht oder versteht nicht, worum es geht. Ganz im Gegenteil: manchmal verstehen sie sehr gut, worum es geht. Und dann sind kritische Stimmen Gold wert. Ich hätte mir sehr viel Geld gespart, wenn ich mehr Fragen gestellt hätte und ein wenig zurückhaltender gewesen wäre.
Frage: Sehr lehrreich in der Tat. Wie ging es nach der net-com 2000 Pleite für dich weiter?
Antwort:
Zunächst nicht sehr gut, würde ich sagen. Und mein größter Fehler war, dass ich noch Kontakt zu Manuel hatte. Und er hatte ein neues, heißes, junges Network kennengelernt, dass er mir unbedingt zeigen musste. Wir könnten ganz am Anfang mit dabei sein und „richtig abkassieren“.
Ich weiß nicht mehr, was mich geritten hatte, aber ich hab mir dieses Unternehmen zeigen lassen. Es handelte sich um die extrem kurzlebige Firma MegaKonzept.
MegaKonzept wurde von Menschen gegründet und geführt, die… wie drückt man das jetzt elegant aus?… deren Ethik und Interesse am Menschen ich in Zweifel ziehen würde.
Es ging darum, irgendwelche Versicherungsverträge an den Mann zu bringen. Es gab ein interessantes Provisionssystem. Es gab regelmäßige Schulungen. Diese Schulungen waren nicht nur regelmäßig, sondern auch ekelmäßig, denn menschlich war der Schulungsleiter nicht zu empfehlen. Wortgewandt ohne Zweifel. Aber wie er hinter verschlossenen Türen mit den Menschen umgegangen ist, war nicht gut.
Und vorgestellt wurde mir dieses MegaKonzept von Arno, einem ehemaligen Polizisten. Warum „ehemalig“ sollte ich im Verlauf der Zeit erfahren dürfen. Aber sagen wir so: er passte gut zum Rest der Menschen, die dieses System gegründet und vermarktet haben.
Eine gute Sache hatte diese Begegnung aber: dieser Ex-Cop war LR-Berater und das Parfüm „Jungle Man“ ließ mich, nachdem ich es einmal gerochen hatte, nicht mehr los. Und so wurde ich LR-Berater.
Frage: Du bist wegen eines Parfüms bei einer Network Marketing Firma eingestiegen?
Antwort:
Ja. Das Parfüm war so gut, ich musste es haben. Und natürlich wollte ich nicht vollen Preis zahlen. Ob die Produktpalette tatsächlich zu mir gepasst hat, war damals nicht Teil meiner Überlegung. Es hieß auch immer: „unsere Kunden sind alle Menschen, die duschen und waschen“. Das ist zwar gut und schön, aber viele Menschen bevorzugen einfach nach wie vor die günstige Zahncreme für 0.99 € aus dem Supermarkt statt einer mit Aloe für 5.99 €.
Aber da ich immer noch nicht viel Geld hatte, wollte ich welches sparen und möglichst auch welches verdienen.
Frage: Wie hat LR dabei geholfen?
Antwort:
Kurzgesagt gar nicht. Aber das liegt eher daran, dass ich nicht wusste, was ich will, die Produktpalette nicht wirklich gut zu mir gepasst hat und ich nach wie vor nicht großartig darin bin, Menschen auf Produkte oder Geschäft anzusprechen.
Zu meiner Zeit war noch Helmut Spikker im Unternehmen, die weltweite Nr. 1 war Ilhan Dogan, Thomas Heursen kam erst später dazu und Achim Hickmann wurde in guter Erinnerung behalten. Ich war Teil der Großorga Yandimoglu, der damals Gold-Orgaleiter war. Es gab damals regelmäßige monatliche Präsentationen im Hotel Pyramide in Fürth und LR war zu diesem Zeitpunkt das umsatzmäßig größte MLM-Unternehmen Deutschlands.
Ich war auf jedem Seminar dabei, bei jeder Geschäftspräsentation, habe mir alle Infos geholt und Unmengen an Geld für Werbemittel ausgegeben. Wenn es etwas interessantes gab und andere damit gute Erfahrungen gemacht hatten, wollte ich es haben. Zu meiner Zeit gab es damals noch Videokassetten und so habe ich Videokassetten mit dem Report über Aloe Vera in der Fernsehsendung „Fliege“ (Jürgen Fliege) gekauft. Zusammen mit einem Flyer sollten wir das überall verteilen, die Leute bitten, sich das Video anzuschauen und wir würden es in zwei Tagen wieder abholen. Aber um damit richtig Erfolg zu haben, musste man Klinken putzen. Und das war nicht meine Welt.
Zu der Zeit damals hat LR Aloe Vera neu ins Sortiment aufgenommen und damit FLP (Forever Living Products) auf dem deutschen Markt Konkurrenz gemacht. Die LR Aloe mit Blütenhonig nach Rezeptur von Pater Romano Zago schmeckt mir bis heute noch besser als FLP Aloe. Einmal alle paar Jahre kaufe ich mir ein paar Flaschen auf einem der Verkaufsportale, denn ich bin schon lange kein Partner von LR mehr.
Keine der Vorgehensweisen hatte wirklich zu mir gepasst und das Produktsortiment, wie erwähnt, auch nicht. Ich war damals auch dabei, als LR die Starbox eingeführt hat; exklusive Düfte, die nach Prominenten benannt wurden und unter Mithilfe von ihnen oder für sie kreiert wurden.
Damals hieß die Aktion „Mit 12 zu 21“ und wir wusste nicht, was das sein soll. Dahinter steckte, dass mit den 12 Promis der Weg zum 21%er (einer wichtigen Karrierestufe bei LR) für jeden einfacher als bisher möglich sein sollte. Und das zu Recht. Die Starbox war hübsch gestaltet, hatte die Testsätze der 12 Promi-Parfüms an Bord (Boris Becker, Ralf Schumacher, Heidi Klum, Sarah Connor, Udo Walz, André Rieu, No Angels, Heiner Lauterbach, Sonja Kirchberger, Iris Berben, Nadja Auermann, Anna Kournikova, später kamen Leute wie Bruce Willis dazu, andere wurden entfernt) und dass nach meinem Empfinden mind. eines der Promi Parfüms einem früheren Duft der LR Hausmarke (Racine) verdächtich ähnlich roch, störte nicht.
Die Starbox war ein einzigartiges Werbemittel und brachte, so wie die Aloe Vera Produktlinie, mehr Schwung in die Firma. Aber auch die Grabenkämpfe mit anderen Firmen nahmen zu, denn: plötzlich war man (mit der Aloe) im direkten Wettbewerb zu FLP. Und wo man früher nett nebeneinander arbeiten konnte oder man sich gegenseitig Produkte abgekauft hatte, kam es jetzt zu Vergleichen, wer das „bessere Produkt“ hat. Und diese Kämpfe wurden vehement geführt.
Frage: Grabenkämpfe klingen nicht sehr erfreulich. Ist das so, dass sich im Network gegenseitig bekämpft wird?
Antwort:
Ich kann das nicht pauschal beantworten und sicher nicht für alle Führungskräfte sprechen. Aber mitbekommen habe ich vieles.
Ich erinnere mich, dass bei einer Präsentation einmal drei Berater von unterschiedlichen Firmen an einem Tisch saßen und sich gegenseitig klar machen wollten, dass ihr Produkt den größten gesundheitlichen Vorteil hat, das absolut beste ist und der jeweils andere sich glücklich schätzen sollte, endlich dazuzulernen und sich bitte gleich einzuschreiben. Um ein Revier kämpfende Katzen waren zivilisierter als das, was ich an dem Tag gesehen habe.
Besonders im Kopf ist mir ein Ereignis auf einem Seminar, als einer der Gäste nach der Pause nicht mehr in den Saal kommen durfte und der Veranstalter ihn praktisch hinausgeworfen hatte. Ich gebe zu, dass ich mich damals auch gefragt hatte, was dieser Gast für komische Fragen stellt; rückblickend müsste aber ein geübter Vortragsredner in der Lage sein, simple, wenn auch unerwartete, Fragen zu beantworten und sich nicht wie ein zartes Pflänzchen zu verhalten, nur weil jemand nachfragt und nicht sofort Hurra schreit.
Dieser „ungebetene Gast“ war ein extrovertierter FitLine®-Berater, der immer gut drauf und erfolgreich und anfassbar war. Viel entspannter als die Anzugfraktion, die man in den höheren Rängen bei LR vorgefunden hatte und die ihn des Saales verwiesen hatte. Natürlich hatte der Veranstalter das Hausrecht, aber plötzlich war da jemand, der lässig war und Spaß an seiner Tätigkeit und seinen Produkten hatte.
Frage: Und dann bist du zu FitLine® gewechselt?
Antwort:
Naja, ganz so schnell ging das nicht. Ich wusste ja erst einmal gar nicht, was das ist, was die machen und wo es Unterschiede gibt. Außerdem habe ich an besagtem Seminar erst einmal den Menschen kennengelernt, der den „ungebetenen Gast“ eingeladen hat. Und das war meine Upline, die ich bis dahin noch gar nicht kannte. Ebenfalls ein Polizist, aber im aktiven Dienst. Sportlich, schlank, sympathisch und mit einer „can-do“ Einstellung.
Gesundheit hat mich schon seit meiner Kindheit interessiert und ich war immer auf der Suche nach guten Produkten. Bei PM / FitLine® waren Vitamine kein „haben-wir-auch“ Produkt, sondern der Fokus. Das war interessant. Ich hatte schon ein paar Monate vorher mal zufällig eine FitLine®-Erfahrung gemacht, als mir eine Bekannte einen Activize angeboten hat und der typische „Flush“ einsetzte; aber es war damals nicht der richtige Zeitpunkt und nicht die richtigen Leute.
Ich hatte bis zu diesem Seminarerlebnis also keinen echten Kontakt zu FitLine®, was komisch ist, da die weltweite Nummer 1 von PM / FitLine®, Joachim Heberlein, aus meiner Gemeinde Bischberg stammt. Ich bin im Ortsteil nebendran aufgewachsen und Joachim hat durch Fleiß und Glauben an seine Firma praktisch jeden 10. Haushalt in Bamberg zu FitLine® Kunden gemacht. Oder zumindest schien es so, denn plötzlich sind einem mehr und mehr dieser FitLine® Autos aufgefallen. Er hat sich auch neue Marketingmethoden einfallen lassen, die dann von fast allen verwendet wurden. Unabhängig, was man von der Firma oder den Produkten halten mag, kann – und sollte – man Beharrlichkeit, Fleiß und die entsprechenden Erfolge anerkennen. Und der Erfolg wurde Joachim sicherlich nicht geschenkt.
Frage: Und hast du dann mit ihm zusammen gearbeitet?
Antwort:
Nein, ich war nicht in seiner Linie, soweit ich das weiß. Ich gehörte zu einer Orga nach Fürth, deren Upline ihrerseits aus Aschaffenburg kam. Das war ein tolles Ehepaar, Michael und Monika, die mit viel Herzblut gearbeitet haben.
Unter denen war der Michael aus Fürth, dann kam der Jürgen (der „Störenfried“ auf dem LR-Seminar), dann der Chris und dann ich. Ich war in einer interessanten Situation: einerseits hatte ich die Vorteile, die es in meiner Heimatgemeinde gab, wie z. B. das deutschlandweit erste DSC (Direct Sales Center) von FitLine® und konnte mich also vor Ort mit Produkten eindecken.
Andererseits gab es durch die Vorarbeit von Joachim regelmäßige Infoveranstaltungen in der Stadt, zu denen ich gehen konnte, weil dort jeder Partner mit seinen Gästen hin konnte.
Und ich hatte den Vorteil, dass die „rebellische“ Fürther Struktur Experimente führen durfte: so wurde exklusiv für diese Linie die Option testweise eingeführt, Interessenten mit einem ganz kleinen Paket als FitLine®-Partner einzuschreiben. Eine Dose Activize und eine geringe Gebühr. Normalerweise musste man gleich ganz anders starten, so günstig war das sonst nicht möglich.
Und wir konnten eigenes Marketingmaterial nutzen. Das würde ich heute niemandem mehr empfehlen, weil die Richtlinien in Bezug auf gesundheitsbezogene Aussagen heute sehr strikt sind und man sich leicht in die Nesseln setzen kann. Besser nur das vorgegebene Material von der Firma nutzen. Ist eine Haftungsfrage. Wobei ich nicht weiß, ob das veränderte Marketingmaterial, was wir damals hatten, von PM abgesegnet oder nur geduldet wurde. Ich denke mal, aus rechtlichen Gründen haben sie kein offizielles Okay gegeben.
Frage: Und hast du deine Zukunft bei der Firma gesehen?
Antwort:
Im Grunde ja. Aber ich war damals noch relativ jung und mein Umfeld hatte mit all den Sachen nichts am Hut. Wenn ich denen also etwas von Gesundheit erzählen wollte, waren die jüngeren nicht interessiert und die älteren sahen mich nicht als kompetent. Eher als Vitaminverkäufer. Und diejenigen, die sich Infos geholt haben, waren alle enttäuscht, dass man das ja „regelmäßig“ nehmen muss; sie hatten auf eine schnelle Pille gehofft, die man einmal nimmt und die Probleme sind weg. Aber wenn Gesundheit von Dauer sein soll, muss ich mich auch dauerhaft kümmern.
Schlußendlich war also ich über die Jahre selbst mein bester Kunde. Ich bin zwar zu allen Vorträgen und Schulungen und habe mich bemüht, aber es hat so nicht geklappt.
Zu der Zeit kam das sehr gute „Darm – Topf“ Konzept auf (soweit ich weiß, hat sich das auch der Joachim Heberlein ausgedacht) und damit konnte man gut arbeiten – aber ich war wohl noch zu jung oder habe das Geschäft nicht ernst genug genommen oder es war einfach nicht das richtige für mich. Ich würde mich also nicht als erfolgreich bezeichnen wollen. Aber Unmengen an Material hatte ich: egal, ob Flyer oder T-Shirts, Sporttaschen, Autoaufkleber, Trinkbecher, Jacken, Pins…
Frage: Und du warst zu der Zeit auch immer noch mit LR befasst?
Antwort:
Ja, aber es kam noch wilder.
Die meisten Firmen haben ja Ausschließlichkeitsklauseln. Zumindest war das damals gängig. Du konntest also offiziell nicht für eine andere Firma mit einem ähnlichen Sortiment ebenfalls gleichzeitig tätig sein. Die meisten hat das nicht gestört. Und auch ich war eine zeitlang sowohl LR- als auch PM-Partner.
LR hatte bessere Parfums als PM, die ihre eigene Serie „Pierre Martèn“ hatten. Sehr lustig, weil die Initialen der Parfummarke damit ebenfalls PM lautete.
PM hatte allerdings die bessere Nahrungsergänzung für mein Empfinden und mit Laurent Cristanel eine sehr gute, eine bessere Kosmetik. Aber LR hatte zu der Zeit Aloe Vera eingeführt und damit konnte ich Parfüm und Aloe von LR beziehen und FitLine® Nahrungsergänzung von PM.
Frage: Du hast gesagt, es kam noch wilder?
Antwort:
Ja, Ex-Cop Arno kam wieder mit ins Bild. Man muss sich vor Augen führen, dass das alles in sehr kurzer Zeit vonstatten ging und ich deshalb immer noch im Vertrauen darauf war, dass er es im Grunde gut meint. Und aus einer gewissen Sichtweise tut er es auch, nur er war kein guter Umgang für mich. Völlig unterschiedliche Typen, völlig unterschiedliches Menschenbild und umgehen mit Menschen und ganz andere Lebenserfahrung.
Nach dem Fehlschlag von diesem MegaKonzept wollte er einen „eigenen“ Vertrieb aufbauen. Und ich und Glücksritter Manuel könnten ganz vorne mit dabei sein.
Von Unwissenheit und der Chance auf ein großzügiges Einkommen gelockt sagte ich zu, dass ich dabei bin, Manuel war an dieser Stelle zunächst schlauer, weil vorsichtiger. Und er sollte insofern recht behalten, als dass der „Vertrieb“ dann ein Versicherungsbüro war und er uns als Versicherungsvertreter dort einhängen wollte.
Gelockt von 900,- € monatlichem Fixum und einer angeblichen Ausbildung, die ich erhalten sollte, verließ ich meine reguläre Ausbildungsstelle noch in der Probezeit. Ich habe also damals meine Ausbildung aufgegeben, weil ich zu unreif war und dem Versprechungen eines im Grunde völlig fremden Menschen geglaubt habe.
Frage: Und das war ein Fehler?
Antwort:
Das war ein großer Fehler. Ich meine zwar, dass nichts im Leben je verkehrt ist, denn schließlich hat es uns dahin gebracht, wo wir heute sind und zu dem Menschen gemacht, der wir heute sind, aber die Erfahrungen hätte ich mir sparen können. Oder es leichter haben können. Und die nächsten Monate waren ein ziemlicher Horror.
Denn ich bekam keine Ausbildung: ich wurde als hauptberuflich selbständiger Versicherungsvertreter in dieses Büro aufgenommen. Ohne Schulung, ohne Hilfestellung und praktisch ohne Büro. Es wurde zwar ein Büro in der Innenstadt gemietet und ich konnte es mit benutzen, aber als Ausrüstung bekam ich einen alten PC, ein Telefon und ein Telefonbuch.
Und das war es dann. Der Auftrag lautete: „Ruf Leute an und schau, dass du denen Versicherungen verkaufen kannst.“
Internet hatten wir damals noch so gut wie nicht, Gesprächsleitfaden hatte ich nicht bekommen, keine Einweisung, keine Aufklärung über Haftung und ähnliches und das interessanteste: nicht Arno war der Inhaber des Versicherungsbüros, sondern Sabine. Eine Freundin/Lebensgefährtin? Das war mir nicht klar. Jedenfalls fing sie an, wie wild Verträge abzuschließen und ich war in einer ziemlichen Zwickmühle gelandet.
Frage: Das klingt nicht nur wild, sondern auch unmoralisch?
Antwort:
Nun, ich bin sicher, dass formal alles korrekt abgelaufen ist. Moralisch aber höchst fragwürdig. Zumindest ich habe mich sehr unwohl gefühlt. Einfach nicht meine Welt.
Durch eine dieser Verstrickungen habe ich sogar zeitweilig meine Krankenversicherung verloren. Kann ich nicht empfehlen. Kann ich echt nicht empfehlen.
Mein Bekannter Manuel hat sich einlullen lassen, nebenberuflich ebenfalls tätig zu werden und durfte dann auch unter den Machtspielchen Arnos leiden. Glücklicherweise hatte die Agentur nicht allzu lange Bestand. Und Arno hat einen Haufen verbrannte Erde zurück gelassen.
Ich hatte in der Zeit zwischendurch Kontakt zur DVAG und mit dem Gedanken gespielt, hierhin zu wechseln; schließlich gab es ordentliche Büros, ein Ausbildungskonzept und einen menschlichen Umgang miteinander. Zum Glück bin ich den Schritt aber nicht gegangen.
Verfangen hatte ich mich noch einmal bei einem Finanzvertrieb aus Hof, der Futura Finanz. Die hatte vom Ausbildungsablauf in Bezug auf Network und die Durchorganisation das beste, was ich bisher gesehen habe. Die wussten, wie man Network macht. Die wussten, wie man es richtig strukturiert.
Das Verkaufsgespräch war super: ein Produkt, alles darauf ausgerichtet und leicht zu erlernen. Klasse. Leider wurde das Produkt nicht aufrichtig verkauft: man ließ den Kunden eine Unterschrift setzen, die bestätigt, dass Grundlage für die Entscheidung ein Prospekt ist, den der Kunde aber erst im Nachgang ausgehändigt bekam.
Glücklicherweise wurde die Firma mehrfach verklagt und musste schließen, der Gründer setzte sich ab und ich konnte gar nicht tiefer einsteigen. Wer weiß, welchen finanziellen Schaden ich sonst vielleicht bei Menschen angerichtet hätte, die mir wichtig waren? Oder auch bei anderen?
Frage: Was hast du aus all diesen Fehlschlägen gelernt? Das ist ja schon eine intensive Reise in kurzer Zeit?
Antwort:
Eine bittere Reise. Mit hohen finanziellen Verlusten. Sehr lehrreich dafür.
Gelernt? Zum einen, dass man nicht auf die erstbeste Gelegenheit reinfallen/eingehen sollte. Egal, wer sie einem präsentiert.
Dann dass man sich aussuchen soll, was zu einem passt. Kann ich mit den Produkten arbeiten? Gefällt mir das? Was sagt mein Bauchgefühl? Und dass die Menschen passen müssen. Es ist übrigens auch nicht wild, wenn man einen „Freund“ darüber verliert, dass man nicht sofort ja sagt. Weil was für Freunde sind das?
Dann, dass man sich nicht von hohen Provisionen blenden lassen soll. Alles muss zunächst einmal verkauft werden. Kann ich das, will ich das? Ist also überhaupt so ein Vertriebsmodell für mich geeignet? Nur, weil die Hürden gering sind, heißt das nicht, dass es für mich geeignet ist.
Wenn man wirklich ernsthaft arbeitet, wird man erfolgreich. Aber ist das die Arbeit, die ich machen möchte? Kann ich gut und will ich auch mit Menschen reden? Kann ich mit Ablehnung umgehen oder nehme ich das sofort persönlich? Es gibt sogar Menschen, die beleidigen andere Menschen, die ihre „tolle Chance“ nicht wahrnehmen. Weder bin ich so jemand, noch möchte ich mit so jemandem arbeiten. Da fehlt die Demut und die Erfahrung.
Frage: Okay, es gab also einen Abstecher in den Finanzbereich. Du warst aber noch bei LR und PM zu der Zeit?
Antwort:
Ja und dann platzte eine Bombe: Helmut Spikker, der Mitgründer von LR, der die Firma zwischenzeitlich verkauft hatte, gründete ein neues Network Marketing Unternehmen: die NWA.
NWA stand für Network World Alliance und wollte den Markt gewaltig aufräumen. Man spricht manchmal von „disruptiven Ereignissen“, die also alles durcheinanderbringen und die NWA war so ein Ereignis. Denn: sie hatten eine sehr interessante Produktpalette:
- Aloe Vera, günstiger als bei LR
- Nahrungsergänzung, die extreme Ähnlichkeiten zur FitLine® Produktlinie hatte, günstiger als bei PM
- eine eigene, persönliche, Parfümlinie: der Kunde konnte sich seinen Duft selbst exklusiv mischen lassen. Günstiger und individueller als anderswo.
- und weitere Produkte, die sich am Markt bereits bewährt hatten
Heißt also: die NWA bot plötzlich das Sortiment mehrerer konkurrierender Firmen unter einem Dach an. In gleicher oder besserer Qualität. Zu einem günstigeren Preis. Mit einem durchaus vernünftigen Bonusplan. Und mit einer Ansage: kommt zu uns, denn die anderen werden es tun.
Zumindest war es dieses Schreckgespenst, was durch die deutsche Network Marketing Landschaft geisterte: „wechselt zu uns, bevor eure Partner zu uns wechseln und ihr dann unter eurer ehemaligen Struktur einsteigen müsst.“
Die Angst war real, besonders, da einige Führungskräfte direkt übergesattelt sind. Also habe auch ich mich von der Angst leiten lassen und mich angemeldet.
Und anfangs war auch alles interessant und gut: die Produkte waren gut. Das nachgemachte Acti der NWA hatte als Zutat Cayennepfeffer und das Produkt hat ordentlich reingehauen. Auch die anderen Sachen waren sehr gut und die Firma hatte schnell großes Wachstum.
Aus mir unbekannten Gründen, am wahrscheinlichsten wären Missmanagement oder Rechtsstreitigkeiten, kam die Firma aber leider schnell wieder zu Fall. Die Gerüchteküche brodelte hoch, auch, was im Hintergrund anderer Firmen passiert war. Das möchte ich aber nicht alles wiedergeben.
Frage: Klingt wie ein „Network-Krieg“?
Antwort:
Kann man sagen. Zu der Zeit gab es sowieso viel Getöse am Markt und viel Gestichel untereinander wer denn „das bessere oder beste Produkt habe“ oder wer den besten Verdienstplan hätte und es gab immer wieder neue Skandale.
Damals war die Zeitschrift NETWORK PRESS am Markt die Branchenzeitschrift für die MLM Industrie und hatte neben Trainings und Firmenvorstellungen, sowie Interviews mit erfolgreichen Networkern immer wieder neue Hinweise und Infos über Probleme mit Firmen. Man konnte sich also gut informieren, da das Internet, wie ja schon erwähnt, zu der Zeit noch immer relativ neu war. Es gab MLM-Internetforen und relativ wenig Reglement.
Frage: Was hast du noch gelernt?
Antwort:
Ich habe viele viele Firmen kommen und gehen sehen.
Es war egal, ob die Firmen neu am Markt waren oder schon etabliert und ob sie große Vorbilder, Führungskräfte oder Finanzkapital hatten: viele sind wieder vom Markt verschwunden.
Miterlebt – durch eigenen Kontakt oder direkt involvierte Freunde – habe ich z. B.
- FEN – fashion-europe.net – eine Firma, die Jeans verkauft hat. Spottbillig, modern, modisch, meistens direkt aus dem Kofferraum heraus. Schnelles Wachstum, einfacher Verdienstplan, Newcomer des Jahres, deutsches Unternehmen und leider krachend gescheitert.
- Organo Gold und andere Kaffee-Networks. Wer Kaffee trinkt, kann damit mehr anfangen, als ich. Eine ehemalige Führungskraft von fe.n (fashion-europe.net) ist direkt übergesiedelt und hat dort große Strukturen aufgebaut.
- Unicity Network – das war eine Größe. Da war so manche „Lichtgestalt“ mit an Bord. Eigene Nahrungsergänzungsmittel und viele andere Dinge im Produktsortiment. Kennt heute kaum einer mehr.
- STB Network stand für „Simply The Best“ und ist von einer der Lichtgestalten gegründet worden. Auffällig war das unangenehme, aggressive Marketing, mit dem jeder, von dem sie eine Adresse hatten, zum Einstieg in ihr Network überredet werden sollten. „Simply The Best“? eher „Stop The Bullshit“!
- TNI – Tahitian Noni International war ein Milliardenkonzern, die Nonisaft verkauft haben. Es schien so, als ob nichts diese Firma und ihre gewaltigen Finanzreserven stoppen könnte, aber viel existiert von dieser Firma heute nicht mehr.
- XanGo war ein Unternehmen, welches den Saft aus Mangostan verkaufte und damit für Aufruhr sorgte. Auch diese Firma kam und ging.
- WellStar war eine weitere Firma, die sich auf dem Markt neu umtun wollte und von einer ehemaligen Führungskraft gegründet wurde. Produktlinie war ein einzelnes Pulver aus den Algen Lithothamnium, Chlorella und Spirulina.
- DubLi wurde einmal als eine Art Konkurrenz zu eBay gegründet, dann war es mehr eine Social Commerce Plattform. Dann wurde es geändert und wieder geändert. Durchgesetzt hat es sich jedenfalls nicht.
- Eine weitere Firma hatte sich auf den Verkauf digitaler Signaturen konzentriert – damit man also eine rechtssichere und rechtsgültige Unterschrift im Internet hätte. Jeder, der weiß, wie gut es in Deutschland um Digitalisierung bestellt ist, kann sich vorstellen, was mit der Firma passiert ist.
- Dann gibt es noch Goolux, was von einem PM Vertriebler ins Leben gerufen wurde. Existiert noch und bietet E-Mail Markting, eine Bio-Seite, Landingpages und Kontaktmanagement. Allerdings kein Network, sondern nur ein einfaches Partnerprogramm dahinter. Die Firma ist aber von Networkern gegründet und mit der Absicht, die Arbeit eines Networkers zu erleichtern. In den Zeiten von Apps auf dem Handy und bekannteren Firmen, die gleiche Leistungen anbieten, jedoch nicht auf dem aktuellsten Stand.
- Nicht zu vergessen ist der Aufstieg von Energetix, einer Firma für Magnetschmuck. Diese hat sich dann in zwei Firmen desselben Namens aufgeteilt aufgrund von Streitereien und Schwierigkeiten.
- Außerdem gab es einige Zeit mal AGEL am Markt, eine Firma, die Nahrungsergänzung in Form von kleinen Geltütchen anbot. Sollte eine bessere Bioverfügbarkeit haben. Die Firma hat kurz Staub aufgewirbelt und ist heute nicht mehr tätig.
- und wir könnten noch Herbalife, Amway, AMC, Vorwerk, Tupper, Rainbow, Hyla, proWin, JeMaKo® und vielen anderen Firmen sprechen. Von den genannten hat wahrscheinlich JeMaKo® den besten Ruf und durchaus zu recht, finde ich.
Frage: Gab es Firmen, die sich noch irgendwie besonders hervorgetan haben?
Antwort:
Ja. ASEA® kam irgendwann auf den deutschen Markt und damit der Hype um „Redox-Signal-Moleküle“.
Mein alter Bekannter Christian kam mal mit einer Flasche von dem Produkt an und drängte mich, es zu probieren. Natürlich war er Partner bei der Firma. Er meldete sich auch generell nur, wenn er bei einer neuen Firma war und ich mich unter ihm einschreiben sollte.
Ich ließ mir also die Flasche aufdrängen, weil ich die Sachen durchaus mal gerne probiere. Aber die Überwindung, die es gekostet hatte, den Inhalt auch zu trinken, war sehr hoch. Ich weiß nicht, ob das Produkt von ASEA® mit dem hochinteressanten CDL (Chlordioxid) in Verbindung steht, aber geruchlich und geschmacklich gab es durchaus Ähnlichkeiten. Falls es Ähnlichkeiten gibt, würde ich lieber zu CDL greifen.
Ein mir bekannter Journalist hatte seine Recherchen zu ASEA® (ungefähr 20 A4 Seiten) in seinem Blog publiziert und es gab rege Diskussionen unter dem Beitrag von Menschen, die das Produkt ebenfalls getestet hatten und es war eine zeitlang die größte Anlaufstelle für Informationen über Firma und Produkt – bis dieser Beitrag eines Tages vom Netz genommen wurde. Ich gehe davon aus, dass er Streitigkeiten aus dem Weg gehen wollte. Das ist schade, denn der Artikel hatte nichts bösartiges oder fehlerhaftes, soweit ich mich erinnern kann.
ASEA® ist auch heute noch am Markt und macht sein Ding. Für mich war die Firma aber nie interessant, weil ich gelernt hatte, dass ich nur mit Unternehmen arbeiten kann, hinter denen ich stehen kann. Sowohl inhaltlich, ethisch, als auch von der Produktpalette. Und ich hatte meine neue Heimat damals bereits gefunden.
Frage: Gibt es Firmen, mit denen du positive Erfahrungen gemacht hast und was wurde dann deine neue Heimat?
Antwort:
Ja. Listen wir noch einmal die Firmen auf, die – meiner Erfahrung nach – einen guten Ruf haben:
- beginnen wir mit Tupperware. Jeder hat Tupper zuhause. Leider hat Tupper einige sehr schlechte Jahre hinter sich. Jeder kennt Tupper und hoffentlich bleibt die Firma irgendwie erhalten.
- Vorwerk – ist zwar kein Network, sondern ein Direktvertrieb, gehört aber trotzdem zu den bekannten Firmen und hat keinen schlechten Ruf. Ich hatte mit Vertretern der Firma zwar in den letzten Jahren nur Probleme, aber ich hoffe, das ist nur mein Erlebnis.
- Hyla und proWin sind zwar keine Giganten am Markt, aber ich habe in all den Jahren kaum schlechtes über sie gehört und freue mich immer wieder, wenn jemand sich hier engagiert.
Kommen wir zu den Firmen mit einem sehr guten Ruf:
- Berner GmbH, eine Firma aus Norddeutschland, die mit Cellagon® ein Mikronährstoffkonzentrat auf den Markt bringt und sich wahrscheinlich noch nie irgendetwas schlechtes zu Schulden hat kommen lassen.
- JeMaKo®, die Firma für Putzlappen, Putzmittel und andere Dinge rund um Sauberkeit. Klingt unspektakulär, hat sich aber durch Qualität und Ethik einen guten Ruf aufgebaut.
Frage: Und bei welcher dieser Firmen bist du dann gelandet?
Antwort:
Bei keiner von denen. Meine neue Heimat habe ich noch gar nicht genannt.
Durch mein Studium der Gesundheitswissenschaften an der Hochschule Coburg habe ich zwei Firmen kennengelernt, die mich hinsichtlich Ethik, Preis, Qualität, Wirkung und Produktpalette überzeugt haben.
Die eine Firma ist PEN-YANG®, ein deutsches (in Coburg gegründetes!) Unternehmen, welches mit „Energie“ arbeitet. Der Gründer ist ein uralter Rutengeher, Schneider-Schüler und Forscher. Er hat Zeit seines Lebens hunderte Brunnen für Brunnenbohrungen ermittelt und nicht nur den exakten Ort sondern auch die exakte Tiefe im Voraus angegeben. Ohne jemals eine einzige Fehlbohrung. Allein über das Ausmessen mit den Werkzeugen der Radiästheten.
Und seine Firma PEN-YANG® nutzt das Wissen und programmiert damit Platten, Antennen und andere Datenträger, um einen positiven Einfluss auf die Umgebung zu nehmen. Während ein Magnet auf der magnetischen Ebene ausgerichtet wird, wird hier z. B. eine Metallplatte auf drei Ebenen – magnetisch, elektromagnetisch und elektrisch (das ist die wertvollste und schwierigste) – ausgerichtet. Mit dem Ergebnis, dass Lebensmittel in ihrer Qualität verbessert werden können und solche Dinge wie Erdstrahlen, Störzonen, Wasseradern und all diese Einflüsse aus Boden und Technik nicht mehr gesundheitsbelastend sind.
Das heißt also: mit einfachen und vor allen Dingen altbewährten Mitteln eine positive Veränderung bewirken, ohne dass man im Alltag viel ändern muss. Man muss aber auch sagen, es handelt sich hier nicht um ein Network Unternehmen. Trotzdem würde ich jedem empfehlen, die Produkte zu testen. Wer nicht weiß, womit er beginnen soll, dem würde ich einen Vital-Slab empfehlen.
Frage: Und die zweite Firma?
Antwort:
Dabei handelt es sich um Platinum Health Europe.
Eine Firma, deren Produkte praktisch zu 100% aus Pflanzen bestehen. Ich habe die Firma über die Rohkostszene kennengelernt.
In meinem Praktikum während des Studiums war ich in einem Verlag für ein Rohkostmagazin. Und fast alle Rohköstler dort haben die Produkte von Platinum konsumiert. Rohköstler legen hohen Wert auf die Qualität und Reinheit ihrer Nahrung und ich wusste nicht, warum die etwas „zusätzlich“ nehmen. Bis ich gemerkt habe, dass es sich hier um hochwertige Pflanzenpulver handelt.
Und irgendetwas an diesen „natürlichen Produkten“ hat mich gepackt und bis heute nicht losgelassen.
Ich schätze es, dass die Firma Wert auf Natürlichkeit, Qualität und faire Preise legt. Es gibt keine Superlative, kein „wir sind die Besten“, keine aufwendigen Autoprogramme, die ja irgendwie finanziert werden müssen und keine zweifelhaften Marketingmaßnahmen; hier geht es einfach nur um faire Produkte und den Nutzen für den Menschen.
Dahinter kann ich stehen.
Frage: Und das ist also deine Network-Geschichte. Kannst du wichtige Punkte noch einmal zusammenfassen?
Antwort:
Na klar:
- eine Firma ist nicht deswegen gut, weil sie neu ist
- du musst nicht ganz am Anfang mit dabei sein
- es ist egal, welche Namen und Gesichter sich für ein Unternehmen oder Produkt aussprechen
- achte darauf, ob die Firma legal agiert
- ein Unternehmen aus den USA oder von sonst wo muss nicht zwangsläufig auch in Europa erfolgreich sein
- es ist egal, in welcher Phase sich ein Unternehmen befindet
- such dir eine Firma aus, deren Produkte dich interessieren und die zu deinen Werten passt
- lass dich nicht vom Versprechen vom vielen Geld locken
- such dir eine Firma nicht aus, weil deine Freunde schon dabei sind, such dir eine Firma, die für dich richtig ist
- hör auf dein Bauchgefühl
- leg los
Frage: Das ist eine gute Zusammenfassung. Danke dir für das Teilen deiner sehr umfangreichen Erfahrungen. Noch ein letzter Satz?
Antwort:
Wenn du wirklich in dieser Branche arbeiten möchtest, such dir etwas, was wirklich zu dir passt. Lass dich nicht zu schnell verleiten, locken oder blenden. Prüfe mit deinem Gefühl und schau, ob eine Firma zu deinen Werten passt. Und wenn diese Firma Platinum sein sollte, dann melde dich doch bei uns.
Ein Platinumberater ist sicherlich auch ganz in deiner Nähe. Und wir sind nette, bodenständige Leute. Sprich uns doch mal an.